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Die GSR 2024: Die Auswirkungen der neuen EU-Verordnung

von | 8. Mrz. 2024

Die Einführung der neuen Richtlinie, innerhalb der General Safety Regulation (GSR) der Europäischen Union, ab Juli 2024 stellt einen Meilenstein in der Bemühung um die Sicherheit auf den Straßen dar. Diese Verordnung, als Teil der „Vision Zero“ Initiative, strebt die Reduzierung von Verkehrstoten und Schwerverletzten bis zum Jahr 2050 an und schafft einen rechtlichen Rahmen für die Zulassung von automatisierten und vollständig fahrerlosen Fahrzeugen im EU-Raum.

Die „Vision Zero“ Was ist das?

Die Vision Zero ist ein Konzept, das darauf abzielt, Verkehrsunfälle oder gar Verletzungen aufgrund von Verkehrsunfällen auf null zu reduzieren. Ursprünglich in Schweden entwickelt, hat diese Vision über die Zeit weltweit, insbesondere im Bereich der Verkehrssicherheit, an Bedeutung gewonnen.

Statt sich darauf zu konzentrieren, schlicht die Folgen von Unfällen zu minimieren, liegt der Fokus auf der Verhinderung von Unfällen. Erreicht werden soll dies durch die Gestaltung von Verkehrssystemen, die sicherer für alle Verkehrsteilnehmer sind. Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst die Vision Zero eine ganze Reihe von Maßnahmen, wie etwa Anpassungen in der Gestaltung der Straßen und Infrastruktur, oder eben der Verbesserung von Fahrzeugtechnologie.

Die Notwendigkeit der GSR

Das Thema Verkehrssicherheit ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung, wie aktuelle Statistiken erneut belegen. So stieg die Anzahl der erfassten Unfälle im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5%. Auch die Zahl der Verkehrstoten ist im Vergleich gestiegen. Die Statistiken zeigen auch, dass schwere Fahrzeuge an einem signifikanten Prozentsatz dieser Unfälle beteiligt sind, wobei menschliches Versagen oft eine Rolle spielt. Die GSR reagiert auf diese Herausforderungen, indem sie strengere Sicherheitsstandards einführt und die Integration modernster Technologien in Fahrzeugen fördert.

Die Anforderungen der GSR: 8 wichtige Punkte zusammengefasst

Die GSR setzt verpflichtende Sicherheitssysteme für alle neu zugelassenen Lkw und Busse ab Juli 2024 durch. Wir fassen acht zwingend vorgeschriebenen Sicherheitssysteme zusammen:

  1. Notbremsanzeige (ESS): Bei starker Abbremsung beginnen alle Fahrtrichtungsanzeiger zu blinken, um anzuzeigen, dass das Fahrzeug eine Notbremsung ausführt.
  2. Reifendrucküberwachung (TPMS): Ein System, das den Luftdruck aller Reifen während der Fahrt ständig überwacht und den Fahrer warnt, wenn ein Reifen zu wenig oder zu viel Druck hat.
  3. Abbiegeassistent (BSIS): Der Abbiegeassistent warnt den Fahrer während des Abbiegevorgangs, sobald sich gefährdete Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer auf der dem Fahrer gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugs befinden.
  4. Rückfahrwarnsystem (REIS): Kamera- und/oder Sensortechnik, die dem Fahrer anzeigt, ob sich beim Rückwärtsfahren Gegenstände oder Personen hinter dem Fahrzeug befinden.
  5. Informationssystem beim Anfahren (MOIS): Warnt den Fahrer vor einer möglichen Kollision mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern, die sich im toten Winkel vor dem Fahrzeug befinden.
  6. Erleichterter Einbau von Alkohol-Interlocks (ALC): Eine standardisierte Schnittstelle, die den Einbau verschiedener Alcolock-Nachrüstvorrichtungen ermöglicht, die verhindern, dass Fahrer, die das Limit für Alkohol am Steuer überschreiten, ihr Fahrzeug führen.
  7. Aufmerksamkeitsassistent (DDAW): Der Aufmerksamkeitsassistent überwacht die Aufmerksamkeit des Fahrers und gibt eine Warnung aus, wenn dieser Anzeichen von Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit zeigt.
  8. Intelligenter Geschwindigkeitsassistent (ISA): Warnt den Fahrer mithilfe von Kameras und GPS-verknüpfter Verkehrsschilderkennung vor Geschwindigkeitsüberschreitungen.

Mögliche Vorteile für Unternehmen

Für Unternehmen, insbesondere im Transport- und Logistiksektor, kann die Einhaltung der GSR weitreichende Auswirkungen haben. Einerseits könnten die Betriebskosten durch potenzielle Unfälle und Ausfallzeiten reduziert werden, andererseits könnten Investitionen in fortschrittliche Sicherheitstechnologien dazu beitragen, generell das Risiko von Unfällen zu minimieren. Durch die verpflichtenden Abbiege- und Tote-Winkel-Warnsysteme könnten gerade die Fahrer, welche für Unternehmen tätig sind, besser geschützt werden.

Mögliche Auswirkungen auf die Versicherungsbranche

Im Bereich der KFZ-Versicherung werden die neuen Sicherheitsstandards sehr wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen. Versicherungsunternehmen berücksichtigen das Risiko von Unfällen und Schäden bei der Festlegung der Tarife. Fahrzeuge, die den Anforderungen der GSR entsprechen und mit den neuesten Sicherheitstechnologien ausgestattet sind, können so als weniger risikobehaftet eingestuft werden. Dies kann zu günstigeren Versicherungsprämien führen und langfristig Kosten sparen.

Darüber hinaus könnten Versicherungsunternehmen Anreize für Unternehmen bieten, die Sicherheitsstandards zu übertreffen. Dies könnte in Form von Rabatten, zusätzlichen Leistungen oder speziellen Versicherungspaketen erfolgen, um Unternehmen zu ermutigen, weiterhin in die Sicherheit ihrer Fahrzeuge zu investieren.

Zusammengefasst

Insgesamt bietet die Einhaltung der GSR nicht nur rechtliche Vorteile, sondern auch eine Chance für Unternehmen, ihre betriebliche Effizienz zu verbessern und die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Indem sie frühzeitig auf die Umsetzung der neuen Standards vorbereiten und in innovative Sicherheitstechnologien investieren, können Unternehmen nicht nur die Anforderungen der Verordnung erfüllen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit leisten. Auch an der Versicherungsbranche werden diese neuen Regelungen nicht spurlos vorbeigehen. So ist es wahrscheinlich, dass für neue Fahrzeuge eben jene Sicherheitsstandards schon bei der Angebotserstellung für KFZ-Tarife eine größere Rolle spielen werden.

Bei Fragen zum Thema Versicherungsschutz für Ihre gewerbliche genutzten Fahrzeuge helfen wir Ihnen gern. Kommen Sie einfach auf uns zu, oder nutzen Sie ganz unkompliziert unser Formular zur Kontaktaufnahme.


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