Bauen in den Bergen beziehungsweise den Alpen ist seit jeher eine Herausforderung. So muss die Architektur nicht nur den menschlichen Bedürfnissen entsprechen, sondern sich auch an die oft unwirtliche und schwer zu bebauende Bergwelt anpassen. In dieser Hinsicht folgen die Gebäude also keinem bestimmten Zeitgeist oder persönlichem Geschmack, sondern orientieren sich vor allem an Notwendigkeiten. In jedem Fall aber ist das alpine Bauen sowohl architektonisch als auch logistisch eine Meisterleistung, die es über die Jahrhunderte hinweg immer neu zu leisten gilt.
Dabei wandeln sich allerdings auch Architektur und Technik. Alte Bauten und Bauweisen sollen möglichst erhalten werden. Seit den letzten Jahrzehnten kommt hinzu, dass die Architektur in den Bergen auch dem Tourismus entsprechen muss. Eine der aktuellen Fragen ist daher, wie moderne Architektur in den Alpen ankommen kann.
Projekte für Modernität und Tradition
Verschiedene Projekte und Preise machen das Bauen in den Alpen für Architekten attraktiv. Trotz der Tatsache, dass die Architektur in den Bergen historisch gewachsen und vor allem pragmatisch ist, gibt es Möglichkeiten, diese den modernen Zeiten anzupassen. Das ist vor allem auch in Bezug auf erneuerbare Energien und Selbstversorger interessant. Insbesondere in abgelegenen Gebieten kann Solarstrom und Co. eingesetzt werden und somit nicht nur der Umwelt helfen, sondern auch Gebäude unabhängiger von externer Versorgung machen.
Vor allem in Kombination mit Batterien kann eine Solaranlage die lückenlose Stromversorgung eines Berghauses sicherstellen. Hinzu kommen Sonnenkollektoren, die das Wasser wärmen sowie Heizwerke mit Rapsöl, das für Wärme und Elektrizität sorgt. So umgesetzt in der Neuen Monte Rosa Hütte im schweizerischen Zermatt.
In Graubünden hingegen hat sich ein Projekt dem Erhalt früherer Holzhüttenarchitektur verschrieben, indem man diese in Beton und dafür umso haltbarer nachbaute. Alpine Baugegenden eignen sich daher besonders gut, um Tradition und die Vorzüge modernen Bauens miteinander zu verbinden und dabei die Bauumgebung zu berücksichtigen.