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Finanzierungsalternativen für Ingenieur- und Architekturbüros: vom Bankkredit zu Crowdinvesting

von | 16. Sep. 2020

Der Zugang zu Krediten kann äußerst schwierig sein. Das stellen selbstständige Architekten und Ingenieure ebenso wie Bauunternehmer oftmals fest, obwohl sie als kleine und mittelständische Betriebe zu den Leistungsträgern der deutschen Wirtschaft gehören. Zusätzliches Kapital benötigen diese Berufsgruppen insbesondere, wenn sie wachsen oder sich weiterentwickeln wollen: um Personal für ein neues Projekt einzustellen, um in die Digitalisierung und moderne Technologie zu investieren oder als Nachfolger ein bestehendes Büro zu übernehmen.

Auch bei ungeplanten Projektverzögerungen kämpfen kleine und mittlere Büros nicht selten mit finanziellen Engpässen, da sie erst zeitverzögert für ihre Leistungen bezahlt werden. Für solche Eventualitäten sollten sie daher von vornherein einen finanziellen Puffer einplanen, in Form eines Kredits oder zusätzlichen Eigenkapitals.

Restriktive Kreditvergabe seitens der Banken

Eines ist in den vergangenen Jahren deutlich geworden: Banken sind bei der Kreditvergabe wesentlich restriktiver geworden. Die COVID 19-Pandemie mit ihren unkalkulierbaren wirtschaftlichen Folgen hat diesen Trend noch verstärkt. Ob und in welcher Höhe die Finanzierung gewährt wird und zu welchen Konditionen, hängt von der Bonität des Kreditnehmers ab. Bei der Bonitätsbewertung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Hierzu zählen bereits laufende Kredite, die zu erwartenden künftigen Einnahmen und Sicherheiten wie beispielsweise Immobilien.

Auch wenn sich eine Bank findet, die zur Kreditvergabe bereit ist, übernimmt sie die Finanzierung nicht immer in vollem Umfang. Um diese Lücke zu schließen, sind in den vergangenen Jahren neue Finanzierungskonzepte wie das Crowdinvesting entstanden, das nicht nur bei Startups, sondern auch bei etablierten Unternehmen aus der Bau- und Planungsbranche auf wachsendes Interesse stößt.

Crowdinvesting als ergänzende Finanzierungsform

Beim Crowdinvesting handelt es sich um eine digitale Form der sogenannten Schwarmfinanzierung. Im Gegensatz zum Bankkredit wird der Darlehensbetrag über eine Online-Plattform von einer Vielzahl von Anlegern bereitgestellt. Die Anleger können sich mit kleinen, aber auch größeren Beträgen an der Finanzierung von Unternehmen und bestimmten Projekten beteiligen. Je nach Vertragsgestaltung erhalten sie hierfür während der Laufzeit eine feste Tilgung und Verzinsung. Die Höhe der Zinsen ist – genau wie beim Bankkredit – von der Bonität des Unternehmens abhängig. Allerdings haben Crowdinvesting-Plattformen andere regulatorische Rahmenbedingungen und dadurch einen größeren Handlungsspielraum. So ist es beispielsweise nicht zwingend notwendig, dass der Kreditnehmer Sicherheiten einbringt. Gleichzeitig machen die digitalen Antragsprozesse eine Finanzierungsanfrage schneller und unkomplizierter als bei der klassischen Hausbank.

Für Unternehmensgründer, die selten einen klassischen Bankkredit erhalten, stellt Crowdinvesting eine zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit dar, neben staatlichen Fördermitteln und Gründerdarlehen. Doch auch etablierte Unternehmen nutzen zunehmend die Schwarmfinanzierung. Sie können sich damit einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Liquidität sichern und sich gleichzeitig unabhängiger von der Hausbank machen. Beliebt ist auch eine Mischfinanzierung: Über Crowdinvesting können sie sogenanntes Mezzanine-Kapital erhalten (eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital), was ihre Bonität steigert und ihnen erleichtert, zusätzlich einen Bankkredit aufzunehmen.

Praxisbeispiel: die Bathow Dach GmbH

Mit traditionellem Handwerk und innovativen Lösungen hat sich die Bathow Dach GmbH weit über den Firmensitz Straßgräbchen (Sachsen) hinaus einen Namen gemacht. Als Meisterbetrieb des Dachdeckerhandwerks ist das Unternehmen bundesweit tätig und bearbeitet Aufträge in den Bereichen Flachdächer, Metalldächer und Terrassenabdichtungen. Seit 2013 weiß Geschäftsführer René Opitz – selbst Projektingenieur & Bauleiter – seine Talente und die seiner 44 Mitarbeiter gezielt einzusetzen. Doch nicht nur operativ, sondern auch aus Sicht der Unternehmensfinanzierung hat die Firma Bathow einen innovativen Weg eingeschlagen.

Im Februar 2020 erhielt der Traditionsbetrieb über die Crowdinvesting-Plattform finteo schnell und unkompliziert Kapital für Betriebsmittel in Höhe von 270.000 €. Mit dem Geld finanzierte das Unternehmen den Materialeinsatz gleich für mehrere Projekte vor. Durch die gebündelte Beschaffung konnte die Bathow Dach GmbH als Abnehmer großer Materialmengen auftreten und dadurch von Preisnachlässen profitieren. Die daraus resultierenden Einsparungen überstiegen die mit der Finanzierung verbundenen Kapitalkosten.

Crowdinvesting auch für kleine und mittelständische Unternehmen

Der Crowdinvestment-Markt ist in Deutschland in den letzten Jahren stark gewachsen. Viele Anbieter haben sich auf die Finanzierung von Immobilienprojekten spezialisiert, doch auch für Startups und Mittelständler gibt es inzwischen diverse Plattformen. Eine von ihnen ist finteo, eine Crowdinvesting-Plattform für bereits etablierte Unternehmen. Sie berät und begleitet die Unternehmer von der digitalen Erstanfrage bis hin zur Rückführung des eingesammelten Kapitals. Die Finanzierung wird dabei auf die individuellen Ansprüche des jeweiligen Betriebs zugeschnitten. Klassisches Crowdinvesting ist bei großen Wachstumsvorhaben ab 100.000 Euro möglich. Kleinere Finanzierungsvolumen ab 10.000 Euro sind im Rahmen einer Micro-Funding-Kampagne möglich.

Um die Aussicht auf eine erfolgreiche Crowd-Finanzierung bei finteo zu erhöhen, sollte das Unternehmen mindestens seit drei Jahren am Markt aktiv sein und eine positive EBIT- und Umsatzentwicklung vorweisen können. Über die Plattform können u.a. folgende Wachstumsvorhaben finanziert werden:

  • Standorterweiterung
  • Personalausbau
  • Produktinnovation und Erweiterung
  • Nachfolgeregelung (M&A)
  • Betriebsmittelfinanzierung
<a href="http://www.finteo.de" target="_blank">Adrian Konopka / finteo</a>

Adrian Konopka / finteo

Adrian Konopka ist Key Account Manager bei der Berliner Crowdinvesting-Plattform finteo, die sich auf die Wachstumsfinanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen spezialisiert hat.

Website: www.finteo.de

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