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Architekt und Bauingenieur – wo liegt der Unterschied?

von | 12. Aug. 2019

Die Aufgaben eines Architekten und Bauingenieurs überschneiden sich oft, dennoch gibt es fundamentale Unterschiede, die sich bereits im Studium zeigen. Daher ist es sinnvoll, die Berufe entsprechend der eigenen Neigungen zu wählen. Beide Berufe haben sich historisch entwickelt, wobei der Architekt der ältere ist: Seine Geschichte reicht bis ins antike Griechenland, während sich der Bauingenieur im Mittelalter und vor allem im 18. Jahrhundert aus dem Festungsbau herausgebildet hat.

Der Architekt – Generalist und Kreativer

Der Architekt wird bereits im Studium als Generalist ausgebildet, der nicht nur ein Gebäude entwerfen, planen und baulich umsetzen können, sondern unter anderem auch über Geschäftssinn verfügen muss. Denn im Gegensatz zum Bauingenieur ist es beim Architekten weitaus üblicher, ein eigenes Büro zu gründen oder zu übernehmen – mit allen Anforderungen, die dies mit sich bringt.

Dennoch liegt der Schwerpunkt des Architekturstudiums und später im Beruf des Architekten in der Kunst und Kreativität. Ein Architekt bezieht den ästhetischen und wohnlichen Faktor eines Gebäudes bei der Planung stark mit ein. Die Arbeit eines Architekten wird häufig eher unter subjektiven Kriterien des eigenen Ästhetikempfindens beurteilt, womit der Architekt umgehen können muss.

Der Architekt plant und entwirft Gebäude und Objekte unter gestalterischen, künstlerischen und soziologischen Aspekten. Zwar ist auch Grundlagenwissen in Statik, Bauphysik etc. gefragt, doch spielen diese zumindest im Studium eine geringere Rolle als im Bauingenieurwesen. Auch handwerkliches Geschick (z.B. beim Erstellen von Modellen) ist gefragt und zunehmend wichtig eine gewisse Computeraffinität – denn die Zeiten, in denen Gebäude noch am Reißbrett geplant wurden, sind längst vorbei. CAD-Programme, 3D-Modelle, BIM und mitunter auch Virtual Reality prägen den Alltag heutiger Architekten.

Darüber hinaus lässt sich der Beruf des Architekten weiter ausdifferenzieren in Hochbau, Innenarchitekt, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner.

Der Bauingenieur – Spezialist und Techniker

Der Beruf des Bauingenieurs ist deutlich techniklastiger, wobei das kreative Schaffen in den Hintergrund gerät. Auch die Eigenschaften der verschiedenen Baustoffe werden intensiver behandelt. Während der Architekt mehr zuständig für Entwurf und Planung ist, ist die Hauptaufgabe des Bauingenieurs die Umsetzung. Auch prüft er, in wie weit sich die ästhetischen Konzepte des Architekten in der Praxis umsetzen lassen.

Im Studium liegt der Schwerpunkt der Bauingenieurwissenschaften auf Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Dazu gehören unter anderem Biophysik, Festigkeitslehre oder Baukonstruktion sowie Wissen in individuellen Fachgebieten wie beispielsweise Verkehrswesen, Infrastruktur oder Umwelttechnik.

Bauingenieure sind stärker mathematisch-logisch orientiert als Architekten und werden seltener für den klassischen Hausbau herangezogen als viel mehr für größere Gebäude, Brücken und den Tiefbau, um nur einige zu nennen. Aber auch beim Bau eines Einfamilienhauses kann der Bauingenieur beauftragt werden, wenn der Schwerpunkt der Planung mehr auf praktische bzw. technische Aspekte gelegt werden soll.

Für welchen Weg man sich im Studium entscheidet, hängt daher von den eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten ab. Als Bauherr ist für die Beauftragung eines Architekten oder Bauingenieurs entscheidend, welcher Aspekt wichtiger ist – der technische oder der künstlerische. Bei größeren Bauvorhaben kommen oft beide zum Einsatz, um gemeinsam die besten Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

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